Opportunity Views 2010

Opportunity Views 2010
Bodenbilder der Marsoberfläche | bisher 6-teilige Fotografieserie, Auflage 24 Stück | Lambdaprint auf Kodak-Silverpaper | gerahmt unter entspiegeltem Glas |  je 61 x 61 cm | Courtesy NASA/JPL-Caltech. © artwork: jk
Bild 1-4: Opportunity Views 4 von 6 | Bild 5: Bodenskulptur NADIR 2010 | Ensemble mit Opprtunity Views | Schwedischer Gabbro | matt geschliffen | 81 x 81 x 7 cm
NEULAND | jk 2010/25
Oberflächentopografien, Boden- und Ortsstrukturen auf Planeten und Himmelskörper treten 2009/2010 in den Focus meines grafisch-fotografischen Werks. Die in den Grundzügen noch immer bildhauerisch begriffene Arbeit ist von einer interdisziplinär-konzeptuellen Offenheit geprägt. Verständnisbegriffe von Ort, Raum und Perspektive werden dabei entgrenzt. Aufnahmen bisher unbekannter Terrains (Interessens-Gebiete, Gelände, Landschaften) auf Planeten und Himmelskörpern des Sonnensystems bilden die Basis dieser neuen, seriellen Terrainbilder.
Von Robotern aufgenommene Ortsbilder des Planeten Mars werden in hoher Qualität und Auflösung zu uns auf die Erde gesandt. Die Bildinformationen dienen zunächst wissenschaftlichen Zwecken, wie auch das Bildmaterial der Serie „Opportunity Views 2009/2010“. Die jeweilige Standposition des kameraausgerüsteten Fahrzeugs kann fotografisch nicht erfasst werden. Innerhalb des erkundeten Umfelds bleibt in der Bildmitte ein blinder Fleck.
Auf paradigmatische Weise kommt ebenso in der Fotografie-Serie „martian landscapes“ die Ursehnsucht des Menschen nach dem unbekannten oder unerreichbaren Ort zum Ausdruck. Im 21. Jahrhundert steht diese „Suche nach einem Neuland“, außerhalb der Erde, vor dem Hintergrund eines komplexen gesellschaftlich-ökologischen Wandels. Eine Suche, die aus Fragestellungen zum Fortbestehen der menschlichen Existenz hervorgeht.
Die Suche nach „U-topos“ – dem idealen, vollkommenen Ort, Fragen nach unseren menschlichen Utopien, unserer Einordnung und Befindlichkeit im kosmischen Ganzen - berühren den Menschen und erfüllen die Kunst seit jeher. Es sind jene Aspekte des Auffindens, Transformierens, der künstlerischen Auswertung wissenschaftlicher Forschung, welche diese entrückten Ortsbilder in den Kontext meines Schaffens bringen.