Raumstaub 2017 (WV C 018, WV A 128)
Museum für Neue Kunst, Freiburg 2019 | In Situ-Installation | „Natürlicher“ Raumstaub aus unmittelbarem Ausstellungsraum zusammengekehrt | optischer Laser. Durchmesser rotes Kreisfeld: ca.10 cm | Sammlung, Museum für Neue Kunst, Freiburg
Florian Flömer, Museum für Neue Kunst, Freiburg 2018
Jochen Kitzbihlers Werk kreist immer wieder um die Materialität und die Struktur geologischer Fundstücke. So stehen Steine und Findlinge, für ihn ablesbare Erdgeschichte, im Zentrum seines skulpturalen Denkens. Die Installation Raumstaub verdeutlicht dieses Interesse, obwohl die Materialien - Licht und Staub - ephemer sind. In der zerklüfteten Oberfläche des angehäuften Miniatur-Staubberges tun sich in dessen verwinkelter Textur Gräben und Schluchten auf. Staub, als ein allgegenwärtiges oft lästiges und ungewolltes Material, dem in der Regel wenig Beachtung geschenkt wird, kommt hier eine ganz besondere Bedeutung zu: Der Laser, der den Kegel von oben anstrahlt, transzendiert das profane Material des Staubes zu einem energetisch aufgeladenen Körper, dessen Begrenzungen im Raum zu verschwimmen scheinen. Den Betrachter*Innen erschließt sich selbst bei sehr genauem Hinschauen kaum, um welches Material es sich handelt - immer wieder entzieht sich das Licht-Staubgebilde einer Fixierung.